
Seit mehr als einem Jahrzehnt begleiten wir neben der Unterstützung von Kandidatinnenund Kandidaten auch die Ausbildung von haupt- und ehrenamtlichen Wahlkampfteams auf allen politischen Ebenen. Dabei hat sich die politische Landschaft ebenso wie die Art und Weise, wie Wahlkämpfe organisiert und durchgeführt werden, maßgeblich verändert. Wir fassen die wichtigsten Entwicklungen und Erkenntnisse zusammen.
1. Kürzere Ausbildungsphasen und spätere Schwerpunktsetzung
Die Ausbildungsphasen für Wahlkampfmitarbeiter sind kürzer geworden. Zudem fallen Entscheidungen über Ausbildungs-Schwerpunkte zunehmend später, um flexibler auf aktuelle Entwicklungen reagieren zu können. Im Wahlkampf 2017 wurden die Schulungen erstmals so angelegt, dass in einer ersten Phase Basis-Kenntnisse vermittelt wurden und in der zweiten Phase die Spezialfähigkeiten (Aktionismus, Begleitungen, Tür-zu-Tür, Telefon, Wahlwerkstätten,…) vermittelt wurden.
2. Mobile Einsatzkräfte und Fokus auf starke Regionen
Statt in umkämpften Regionen Wahlkampfwerkstätten zu errichten, setzen Parteien verstärkt auf mobile Einsatzkräfte und konzentrieren sich auf Gebiete, in denen sie traditionell gut abschneiden. „Vor allem in kleineren Veranstaltungen, wie Gesprächen auf Märkten, konnten wir tiefergehende Diskussionen führen und die Menschen besser erreichen. Ein wertvolles Learning: Wahlkampfteams sollten besser darin geschult werden, echte Gespräche zu führen, statt nur Botschaften zu übermitteln,“ erklärt Georg Haslhofer, Konvoi-Mitarbeiter. Dieser Fokus ermöglicht es, den Kontakt zu Wählern in Hochburgen zu intensivieren.
3. Dezentrale Wahlkampfsteuerung
Die dezentrale Steuerung von Wahlkämpfen wird wieder stärker genutzt. Zuletzt war dieses Modell erfolgreich und erlaubte es, lokale Dynamiken besser in den Wahlkampf einzubinden, regionale Schwächen abzufedern und Stärken der Parteiorganisation besser ausspielen zu können.
4. Direkter Kontakt mit Spitzenfunktionären bleibt zentral
Trotz aller strategischen Veränderungen bleibt der direkte Kontakt mit Spitzenfunktionären unerlässlich. Persönliche Gespräche und Auftritte hochrangiger Politiker sind weiterhin wichtige Elemente, um Wähler zu mobilisieren.
5. Social Media als Grundvoraussetzung
Social Media ist heute keine gesonderte Schulungseinheit mehr, sondern eine Grundvoraussetzung für die Mitarbeit im Wahlkampf. Digitale Kompetenz wird als selbstverständlich vorausgesetzt.
6. Einschränkungen durch das Parteiengesetz
Das Parteiengesetz schränkt die Gestaltungsfreiheit im Wahlkampf ein, was kreative und finanzielle Spielräume begrenzt. Je professioneller die „stehende“ hauptamtliche und ehrenamtliche Parteistruktur für Kampagneneinsätze geschult und in laufendem Training durch Zwischen-Kampagnen ist, desto mehr PS können auf die Straße gebracht werden.
Fazit: Frühzeitige Wissensvermittlung als Schlüssel
Die wichtigste Erkenntnis: Je früher Know-how in den Bereichen Strategie und Mobilisierung aufgebaut wird, desto erfolgreicher kann der Wahlkampf geführt werden. Langfristige Schulung von Mitarbeitern verhindert, dass kurzfristig externe Ressourcen teuer für vergleichsweise einfache Tätigkeiten eingesetzt werden müssen.
Diese Trends zeigen, dass Flexibilität, digitale Kompetenz und dezentrale Steuerung immer wichtiger werden, während persönlicher Kontakt und frühzeitige Vorbereitung zentral bleiben.
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